923
Der Kirchenpatron Rettenbachs, der hl. Ulrich, geboren 890, aus dem Geschlecht der Dillinger Grafen, wurde 923 zum Bischof von Augsburg geweiht.
973
Todesjahr von Bischof Ulrich.
1105
Am 26. Februar des Jahres wurde Rettenbach erstmals erwähnt.
12. Jh.
Im 12. Jahrundert wurde Harthausen in einer Schenkung von Adalgoz von Schwabeck erstmals genannt. Dort waren im Spätmittelalter die Herren von Schwabeck, die Blossen und die Schwendi begütert.
1194
Remshart wurde erstmals in einer Urkunde Papst Cölestins III. erwähnt (1. Juni 1194), der dem Kloster Wiblingen diesen Besitz (“predium Riminishart”) bestätigte.
1258
Der letzte männliche Erbe aus dem Dillinger Grafengeschlecht war Bischof Hartmann von Augsburg (1248 – 1286). Er schenkte am 26. Oktober 1258 seine Besitzungen der bischöflichen Kirche Augsburg. Seitdem standen die Rettenbacher Güter unter der Lehenshoheit der Bischöfe von Augsburg.
1364
wurde das Geschlecht derer von Riedheim erstmals als “Herren von Remshart” urkundlich genannt.
1365
Erzherzog Rudolf VI. von Österreich gewährte am 28. Juni 1365 zu Mailand den Brüdern Haintz und Purkhart von Knöringen den Bann einer Mühlstatt zu Rötenbach in der Grafschaft Burgau und verleiht dieser die damals üblichen Freiheiten und Rechte.
1380
Urkunde von 12. Oktober 1380: “Chuntz von Burgow, der alt, gesessen zu Glette, und sein Sohn Chuntz von Burgow, genannt Müllin, verkaufen an Utz von Riethain, Sohn des weiland Fritz von Rimshart, den kleinen und großen Zehnten zu Rötenbach”.
1390
Am 19. Januar stiftete Heinrich von Knöringen in die Pfarrkirche St. Ulrich zu Rötenbach
einen ewigen Altar, verbunden mit einer ewigen Frühmesse zu Ehren unserer lieben Frau, wohl wegen der furchtbaren, nun glücklich überstandenen Pestjahre.
1393
Herzog Luitpolt von Österreich belehnt am 21. Dezember Egloff Bloß, Utz von Riedheim und Jos Höslin von Ulm mit verschiedenen Grundstücken.
1419
war den Rittern von Riedheim die Stadt Günzburg und die Reisenburg verpfändet.
1446
verkaufte Ritter Diebold von Hasberg seinem Schwager Ritter Chunrat von Riedheim auf Remshart Burg und Dorf Rötenbach mit Burgstall, Kirchplatz und allen Rechten.
1477
erhielt Ulrich von Riedheim den halben Großzehnten zu Rettenbach und 1484 von Bischof Johannes von Augsburg Burg und Dorf Rötenbach.
1492
Ulrich von Riedheim zu Remshart wurde im Feuerstattguldenregister der Markgrafschaft Burgau als Inhaber von 84 Feuerstätten zu Rettenbach und Remshart bezeichnet.
1517
gehörte erstmals ganz Rettenbach den Herren von Riedheim zu Harthausen bis zum Erlöschen der Feudalherrschaft 1848.
1542
Am 12. November errichtete Jakob von Riedheim zu Kaltenburg und Remshart für sein und seiner Vorfahren Seelenheil eine eigene Meßpfründe in Remshart.
1568
Ritter Egolf von Riedheim zu Remshart erwarb für 25.000 Gulden das Schloss und den Ort Harthausen von Heinrich Truchseß von Höfingen.
1571
Das Stift Wettenhausen veräußert seinen Besitz in Remshart sowie zu Rettenbach und Harthausen im Mai an Egolf von Riedheim für 1.250 Gulden.
1590
Erhebung der Ritter von Riedheim am 27. September in den Freiherrenstand durch Kaiser Rudolf II.
1600
Harthausen ist der ständige Sitz des Herren von Riedheim zu Rettenbach.
1696
Johann Conrad von Riedheim erhielt für sich und seine Nachkommen von Kaiser Leopold I. eine Bestätigungsurkunde über die von Kaiser Rudolf II. 1590 erfolgte Erhebung der Linie Angelberg in den Freiherrenstand.
1699
wurde das ehemalige Amtshaus der Freiherren von Riedheim, das “Schlößle”, erbaut, welches den zentralen Punkt der Gemeinde bildet. Es ist heute in Besitz der Gemeinde Rettenbach und wird als Gemeindehaus genutzt.
1712
wurde das sogenannte Baronen-Chörle neben dem Turm der Ulrichskirche errichtet.
1713
Die in Harthausen erhöht gelegene kleine Kirche, dem Hl. Alexander geweiht, wurde umgebaut. Das angebliche Baujahr 1713 darf mit Recht nur als Umbaujahr bezeichnet werden, weil schon 1565 der Bestand einer Kapelle bezeugt wurde.
1723
Die Kapelle neben der Kirche St. Ulrich wurde von Marquardt Anton von Riedheim mit einer Gruft neu gebaut.
1755
Der jetzige Hochaltar der St. Ulrichs Kirche in Rettenbach wurde zum 800-jährigen Jubiläum der Schlacht auf dem Lechfeld von der Patronatsfamilie der Freiherren von Riedheim gestiftet und mit einem Ulrichsbild des im schwäbischen Lande wohlbekannten Johann Anwander aus Lauingen ausgestattet.
1762
begannen die Bauarbeiten am Schloss Harthausen. Es erhielt die heutige Gestalt. Entwurf: Hofbaumeister Maurizio Pedetti, Ausführung: Baumeister Franz Xaver Kleinhans.
1765
Der Pfarrhof zu Rettenbach wurde von der Patronatsherrschaft durch den Schlossbaumeister Kleinhans erbaut.
1782
Das Schulhaus, halb Mesner – halb Gemeindehaus, wurde nach einem Brand neu errichtet.
1783/84
Der Wettenhauser Baumeister Josheph Dossenberger d.J. erbaute den heute noch stehenden Pfarrhof in Remshart.
1805
Dieses Jahr brachte das Ende der freien Reichsritterschaft an der Donau; damit erlosch die Bindung der Freiherren von Riedheim an das österreichische Kaiserhaus; die neue Landeshoheit lag nun beim Königreich Bayern.
1828
Franz Xaver Johann Philipp von Riedheim stiftete in diesem und im Jahr 1836 eine Lehrerstelle in Remshart.
1829
Am 20. September gegen 10 Uhr brach am östlichen Ende Rettenbachs durch Selbstentzündung schlecht eingebrachten Heues Feuer aus, das nicht bloß das betreffende Haus zerstört, sondern einen großen Teil des Orstes in Schutt und Asche legte.
1829
Franz Xaver Johann Philipp von Riedheim stiftete am 2. Oktober die sogenannte Chirurgenstiftung in Rettenbach.
1835
kam der sehr reformfreudige Pfarrer Martin Ruder nach Rettenbach; er ließ alle drei Altäre umgestalten. Pfarrer Ruder musste sich für diese Veränderungen vor dem Patrimonialgericht verantworten.
1842
Die Erhebung in eine selbständige Pfarrkuratie wurde am 7. August in Remshart mit einem feierlichen Gottesdienst bejubelt.
1848
Die standes- und gutsherrliche Gerichtsbarkeit und die Polizeigewalt gingen mit dem 1. Okober an Bayern über.
1879
wurden die freiwilligen Feuerwehren von Rettenbach, Harthausen und Remshart ins Leben gerufen.
1884
Das abgebrannte Schulhaus wurde wieder aufgebaut.
1885/86
Durch Ministerialrescript vom 8. Dezember 1885 und durch Ordinariatsdekret vom 27. März 1886 wurde die Filiale Harthausen, Dorf und Schloss, von der Stadtpfarrei Günzburg ausgegliedert und in die Pfarrei Rettenbach eingegliedert.
1890
Die Chirurgenstiftung gerät in einen baulichen Notstand, so dass sich die drei Gemeinden zum Unterhalt des Gebäudes nicht entschließen können. Sie kamen am 11. und 12. Oktober überein, auf die Stiftung zu verzichten und der Gemeinde Rettenbach den Alleinbesitz (Urkunde vom 3. November 1892) zu überlassen.
1902
beschlossen fünf Rettenbacher Bürger, die erste zentrale Wasserversorgung zu bauen, die zwei Jahre später nachgebessert wurde und 34 Abnehmer versorgte.
1904
Die Bezirksstraße von Unterknöringen nach Offingen erschloss seither auch Remshart.
1914
Der Weg nach Harthausen wurde in einen sehr gut befahrenen Zustand versetzt.
1922
Die Pfarrkuratie Remshart wurde am 31. Mai 1922 zur selbständigen Pfarrei erhoben. Pfarrer Alois Seebach war damals Kurat und betrieb die Erhebung zur selbständigen Pfarrei. Er war somit der erste Pfarrer von Remshart. Nach seinem Wegzug von Remshart im Jahre 1927 wurde diese Pfarrei nicht mehr besetzt und zur Dauervikarie der Pfarrei Rettenbach erklärt.
1926
Am 3. Mai schlossen die Gemeinde Harthausen und die Bayerischen Elektrizitätswerke den ersten Stromvertrag. Die elektrische Energie wurde in Drehstrom von 50 Perioden mit einer Gebrauchsspannung von 220 Volt für Licht und etwa 380 Volt für Kraft geliefert.
1930
Etwa um diese Zeit floss auch der erste Strom in Rettenbach 1930/31. Die St. Ulrichskirche wurde durch den westlichen Anbau vergrößert.
1958
Die um drei Schulsäle erweiterte Schule in Rettenbach, nunmehr vierklassig, wurde eingeweiht. Bei der später erfolgten Schulreform wurde Rettenbach in die Volksschule Offingen eingegliedert; die Rettenbacher Schulräume wurden mitverwendet.
1964
Im Dezember floss erstmals das Wasser aus der noch heute betriebenen Wasserversorgungsanlage.
1968
Am 21. August wurde der Gemeinde Rettenbach vom Bayerischen Staatsministerium des Innern die Zustimmung zur Annahme eines Wappens erteilt.
1969
übergab am 15. Mai die Gemeinde Rettenbach das Gemeindehaus “Schlößle” seiner Bestimmtung. Landrat Dr. Georg Simnacher überreichte das neue Gemeindewappen.
1970
Mit Wirkung vom 1. Juli wurden die Gemeinden Harthausen und Remshart in die Gemeinde Rettenbach eingegliedert. Im selben Jahr entstand im ehemaligen Benefiziantengebäude in der St. Ulrich Straße 2 ein Kindergarten.
1972
erfolgte die Verkehrsübergabe der seit 1970 neu ausgebauten Gemeindeverbindungsstraße von Remshart über Harthausen bis zur Gemeindegrenze nach Limbach mit einer Gesamtlänge von 4,171 km.
1973
Das Ulrichs-Jubiläumsjahr (1.000. Todestag) wurde mit dem 250-jährigen Jubiläum der Einsiedeln-Madonna verbunden. Am 7. Juli wurde der Ulrichsbrunnen eingeweiht.
1978
wird die Gemeinde Rettenbach von der Verwaltungsgemeinschaft Offingen mit Sitz in Offingen verwaltet. Zur Verwaltungsgemeinschaft gehört auch die Gemeinde Gundremmingen.
1980
Feier zu 650 Jahre St. Ulrich – Kirche in Rettenbach
1994
Ausbau der Silbermannstraße in Rettenbach
1995
Im November konnte der erweiterte Kindergarten eingeweiht und “25 Jahre Kindergarten” in Rettenbach gefeiert werden.
1996
im November konnte die Umgehung von Rettenbach offiziell ihrer Bestimmung übergeben werden.
2000
am 26. November konnte die Umgehung von Remshart ihren Betrieb aufnehmen.
2001
nach 10 Jahren wurde die Dorferneuerung Remshart abgeschlossen.
2003
wurde die Hauptstraße in Rettenbach erneuert.
2005
900 Jahr-Feier Rettenbach